AUTOREN

Bruno Berretta
Head of Research, European Markets
Clarion Partners
2023 war ein schwieriges Jahr für Logistikimmobilien in Europa: Sie standen im Spannungsfeld zwischen stark steigenden Zinsen und der Normalisierung der Nachfrage aus dem E-Commerce. Auf dem Weg ins Jahr 2024 bleiben die Fundamentaldaten des Marktes trotz einiger kurzfristiger Herausforderungen gesund. Unseres Erachtens ist der Sektor gut positioniert, um sich überdurchschnittlich zu entwickeln.
Da die europäische Wirtschaft 2024 voraussichtlich stagnieren wird, könnte die derzeitige Schwäche des Nutzermarktes auch in den nächsten Monaten anhalten. Einige Nutzer – darunter auch der E-Commerce – verfügen über mehr Fläche, als sie benötigen. Dieser versteckte Leerstand könnte den Flächenumsatz bremsen. Dennoch konnten wir in den letzten Monaten einen vielversprechenden Anstieg der Nutzeranfragen verzeichnen. Sollte sich die Wirtschaft stärker als erwartet entwickeln, wie es in letzter Zeit der Fall war, könnte die Nachfrage eher früher als später wieder anziehen.
Nichtsdestotrotz gehen wir davon aus, dass die Fundamentaldaten des Marktes gesund bleiben werden. Die Leerstandsquoten sind in den letzten Quartalen gestiegen (Leerstand in Europa: 3,5 % zum dritten Quartal 2023), befinden sich aber weiterhin fast auf einem Rekordtief. Darüber hinaus dürfte die starke Abkühlung der Baubeginne in den letzten zwölf Monaten das neue Angebot ab 2024 einschränken. Das wiederum dürfte zu einem anhaltenden Mietwachstum führen, insbesondere bei gut gelegenen, modernen, ESG-konformen Objekten, für die nach unserer Erfahrung die Nachfrage weiterhin das Angebot übersteigt.
Vor allem aber glauben wir, dass das Jahr 2024 mehr Stabilität auf den Kapitalmärkten bringen wird. Seit ihrem Höchststand 2022 ist die Inflation deutlich zurückgegangen, und wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, könnten die Zentralbanken ab 2024 zu einem Umschwenken veranlasst werden. Damit würde unserer Auffassung nach ein Element der Unsicherheit beseitigt, das die Anleger 2023 zurückgehalten hat. Eine Stabilisierung der Bewertungen kann auch Käufer anlocken. Unserer Einschätzung nach haben sich die Preise im Vereinigten Königreich bisher am schnellsten angepasst, Deutschland und die Niederlande liegen nicht weit dahinter, gefolgt von Frankreich. In Spanien und Italien sind die Preise weniger klar, sodass die Werte dort möglicherweise weiter korrigiert werden müssen, um den Marktwert widerzuspiegeln.
Insgesamt sind wir vom europäischen Logistikmarkt unverändert überzeugt. Aus aktuellen Kapitalbeschaffungsmaßnahmen und Anlegerumfragen geht hervor, dass es nicht an Mitteln mangelt, die in den europäischen Logistiksektor fließen sollen. Des Weiteren stehen für Produkte von institutioneller Qualität im Allgemeinen Kredite zur Verfügung. Der Sektor hat mit die besten Aussichten auf Mietwachstum von allen Gewerbeimmobilien in Europa. In Verbindung mit der laufenden Neubewertung von Anlagen könnte das Jahr 2024 unserer Meinung nach attraktive Chancen für Anleger bringen.
WELCHE RISIKEN BESTEHEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Bitte beachten Sie, dass ein Anleger nicht direkt in einen Index investieren kann. Die Renditen nicht verwalteter Indizes enthalten keine Gebühren, Aufwendungen oder Verkaufsgebühren. Die Wertentwicklung der Vergangenheit stellt keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung dar.
Beteiligungspapiere unterliegen Kursschwankungen und sind mit dem Risiko des Kapitalverlusts verbunden.
Internationale Anlagen sind mit besonderen Risiken verbunden. Hierzu gehören Währungsschwankungen, gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Unsicherheiten, die zu erhöhter Volatilität führen können. Diese Risiken sind in Schwellenländern noch größer.
Rohstoffe und Währungen sind mit erhöhten Risiken verbunden, zu denen unter anderem Marktrisiken und politische Risiken, das Regulierungsrisiko sowie Risiken im Zusammenhang mit naturgegebenen Bedingungen gehören, sodass sie unter Umständen nicht für alle Anleger geeignet sind.
Zu den Risiken im Zusammenhang mit einer Immobilienstrategie gehören unter anderem die einzelnen Risiken, die dem Eigentum einer Immobilie innewohnen, wie z. B. Schwankungen bei der Mietauslastung und den Betriebskosten, Unterschiede bei den Laufzeiten der Mietverträge, die wiederum durch die allgemeinen und lokalen wirtschaftlichen Bedingungen nachteilig beeinflusst werden können, das Angebot und die Nachfrage bei Immobilien, Raumordnungsgesetze, Mietpreisbindungsgesetze, Grundsteuern, die Verfügbarkeit und die Kosten einer Finanzierung, Umweltgesetze und nicht versicherte Verluste (in der Regel durch Katastrophenereignisse wie Erdbeben, Überschwemmungen und Kriege).
US-Staatsanleihen (Treasurys) sind direkte Schuldverschreibungen, die von der US-Regierung begeben werden und durch ihre uneingeschränkte Kreditwürdigkeit und Steuerhoheit abgesichert sind. Die US-Regierung garantiert die Kapital- und Zinszahlungen auf US-Staatsanleihen, wenn die Wertpapiere bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Im Gegensatz zu US-Staatsanleihen sind Schuldtitel, die von Bundesbehörden und Gebietskörperschaften begeben werden, sowie damit verbundene Anlagen nicht unbedingt durch die uneingeschränkte Kreditwürdigkeit und Steuerhoheit der US-Regierung abgesichert. Selbst wenn die US-Regierung die Kapital- und Zinszahlungen auf Wertpapiere garantiert, betrifft diese Garantie keine Verluste, die auf einen Rückgang des Marktwerts dieser Wertpapiere zurückzuführen sind.
