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Vielen Verbrauchern ist die Bedeutung der Schwellenländer für ihren Alltag wahrscheinlich gar nicht bewusst. Nicht nur als Rohstofflieferanten für ihre Hightech-Lieblingsgeräte, sondern auch als Innovationstreiber in Bereichen wie Elektrofahrzeuge, saubere Energie und als Anbieter von IT-Dienstleistungen. Der rasche technologische Wandel hat Anlegern auch in den Schwellenländern vielfältige Chancen eröffnet.

Ein erheblicher Teil der „nächsten Milliarde“ von Konsumenten der Mittelschicht wird aus den Schwellenländern kommen, die unserer Meinung nach sowohl das Konsumwachstum als auch die Premiumisierung weiter vorantreiben werden. „Premiumisierung“ bedeutet im Wesentlichen, dass der Schwerpunkt auf die Herstellung hochwertiger Premiumprodukte gelegt wird (für die die Verbraucher bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen) und nicht auf die Herstellung billigerer, oft minderwertiger Produkte.

Durchdringung des Verbrauchermarkts und Premiumisierung

Das Aufkommen von Online-Plattformen und die unterstützende Infrastruktur in den Bereichen Logistik und Zahlungsverkehr haben das Wachstum der Mittelschicht verstärkt und die Marktdurchdringung und Premiumisierung von Waren und Dienstleistungen in vielen Schwellenländern vorangetrieben. Dadurch wachsen die Chancen in Bereichen wie E-Commerce, Logistik, Lebensmittel, Mobilität und Finanzdienstleistungen.

So verfügt Indien inzwischen beispielsweise über ein einzigartiges digitales Zahlungssystem namens Unified Payments Interface (UPI), das das Wachstum von Zahlungen über mobile Apps beschleunigt hat – die Gesamtzahl der UPI-basierten Transaktionen ist im Fiskaljahr 2023 auf 84 Mrd. USD gestiegen, wobei der Transaktionswert im Vergleich zum Vorjahr um 65 % zugenommen hat.1 Viele der wichtigsten Finanzdienstleistungen wie Kredite und Versicherungen werden auch online angeboten, was die Reichweite und die Geschwindigkeit der Bereitstellung erhöht hat.

Hightech und erneuerbare Energien

Die Schwellenländer dominieren bestimmte Segmente der Branchen Technologie und erneuerbare Energien, darunter Halbleiter und Solarzellen sowie IT-Dienstleistungen.

Für die kommenden Jahre wird eine steigende Nachfrage nach Halbleitern prognostiziert, da mehr Rechenleistung für Anwendungen der künstlichen Intelligenz und des Internets der Dinge benötigt wird. Taiwan produziert derzeit mehr als 60 % aller Halbleiter weltweit und mehr als 90 % der fortschrittlichsten Halbleiter.2 Die Industrieländer, einschließlich der USA, versuchen zwar, ihre Abhängigkeit von ausländischen Märkten für diese enorm wichtigen Komponenten zu verringern, indem sie Produktionsstätten im eigenen Land errichten, die Schwellenländer sind jedoch in diesen Prozess der Vermögensbildung eingebunden, auch wenn dies ein kostspieliger und langwieriger Vorgang sein kann.

Die nationalen Verpflichtungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen kurbeln auch die Nachfrage nach erneuerbaren Energien an, wobei die Schwellenländer eine wichtige Rolle spielen. Technologische Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien werden die Stromerzeugungskosten für viele Schwellenländer, die auf Wärmeenergie angewiesen sind, senken und damit ihr Wachstum weiter fördern.

Das diesjährige Weltwirtschaftsforum (WEF) stand unter dem Motto „Erschließung der Zukunft erneuerbarer Energien in den Schwellenländern“ und trug damit der großen Bedeutung der erneuerbaren Energien für diese Märkte Rechnung. Das WEF stellte fest, dass die Beschleunigung des Einsatzes erneuerbarer Energien für die einzelnen Länder eine große Chance sein kann, ihre Energiesicherheit zu verbessern, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und ihre Netto-Null-Ziele zu erreichen.

Die Definition von Wachstumswerten ändert sich

Es entstehen neue Industriezweige, die sich – ausgehend von einem niedrigen Niveau – rasch entwickeln, wie z. B. Elektrofahrzeuge, Batterien und erneuerbare Energien. Die Definition dessen, was der Markt unter Wachstum versteht, ändert sich ständig, und Anleger müssen dies im Auge behalten. Viele Branchen in den Schwellenländern, die früher als Wachstumsbereiche galten, wachsen inzwischen gar nicht mehr so schnell. Unserer Meinung nach ist es für Anleger wichtig, selektiv vorzugehen – wir betrachten die Aussichten der einzelnen Unternehmen, anstatt zwischen den allgemeinen Kategorien Wachstum und Substanz zu unterscheiden. Geopolitische Risiken sind in den Schwellenländern immer ein Thema, da die Politik schnell ihren Kurs ändern kann.



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