Vorschau:
Kernpunkte:
- Emittenten von US-Hochzinsanleihen sind heute im Allgemeinen in einer viel besseren finanziellen Verfassung als früher.
- Infolge der pandemiebedingten Flut an gefallenen Engeln und Ausfällen ist die durchschnittliche Qualität von US-Hochzinstiteln heute höher, als das Ramsch-Image der Vergangenheit vermuten ließe.
- Das Zinsumfeld mit höheren Zinssätzen für längere Zeit hat die Renditen auf ein historisch hohes Niveau befördert.
- Wir sind der Meinung, dass Anleger, die auf der Suche nach Rendite sind, den US-Hochzinssektor eher in Erwägung ziehen als meiden sollten.
Die Fundamentaldaten von Hochzinsanleihen bleiben im Allgemeinen robust
Der US-Hochzinsmarkt hat der höchsten Inflation seit Jahrzehnten und den kräftigen Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed standgehalten, weil die Kombination aus Fundamentaldaten und technischen Bedingungen günstig war. Was die Fundamentaldaten anbelangt, sind Hochzinsanleihen mit starken Bonitätskennzahlen aus der Pandemie hervorgegangen, und die Zinsdeckung ist historisch hoch. Zurückzuführen ist dies auf die Maßnahmen der Fed in den ersten Phasen der Pandemie, als sie die Renditen der US-Staatsanleihen auf extrem niedrige Niveaus drückte und Teile des US-Hochzinsmarktes gezielt unterstützte. Dadurch wurden die Kapitalmärkte für einen langen Zeitraum weit geöffnet, sodass Emittenten des gesamten Ratingspektrums fällige Anleihen zu historisch niedrigen Zinssätzen refinanzieren und ihre Liquiditätspuffer ausbauen konnten. Die Zinsdeckungsquoten haben ihr historisches Hoch überschritten und gehen inzwischen wieder zurück, weil fällige Anleihen zu den aktuell höheren Zinssätzen refinanziert werden. Wir gehen aufgrund des Profils der sogenannten Fälligkeitsmauer jedoch davon aus, dass dieser Rückgang kontrolliert erfolgen wird.
In diesem Beitrag wollen wir herausfinden, warum Hochzinsanleihen hochwertiger geworden sind. Wir beleuchten folgende Aspekte:
- Die höhere Qualität der US-Hochzins-Indexbestandteile
- Das attraktive Renditeniveau
- US-Hochzinsanleihen als erwägenswerte Anlage
- Weitere Faktoren:
- Die Ratingqualität des Marktes ist viel besser als in der Vergangenheit.
- Der Anteil vorrangig besicherter Anleihen am Gesamtmarkt ist deutlich höher.
- Der Ausfallzyklus im großen Energiesektor dürfte wesentlich milder ausfallen als in den letzten zehn Jahren.
- Die durchschnittliche Anleihe wird mit einem deutlichen Abschlag auf den Nennwert gehandelt, was in Verbindung mit einer relativ kurzen Laufzeit einen starken „Pull-to-Par“-Effekt bewirkt.
- Nach unserem Dafürhalten dürften die aktuellen Renditen die erwarteten Ausfallverluste mehr als wettmachen.
WO LIEGEN DIE RISIKEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des Anlagekapitals.
Festverzinsliche Wertpapiere sind mit Zins-, Kredit-, Inflations- und Wiederanlagerisiken sowie mit dem Risiko eines möglichen Verlusts des Anlagebetrags verbunden. Wenn die Zinssätze steigen, fällt der Wert von festverzinslichen Wertpapieren. Niedrig bewertete, hochverzinsliche Anleihen sind höheren Preisschwankungen, Illiquiditätsrisiken und der Möglichkeit eines Ausfalls ausgesetzt.
