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Inflation: Länger höhere Zinsen und der Lockerungspfad der Fed
Uns ist bewusst, dass die neuesten Inflationszahlen höher ausgefallen sind als erwartet. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich diese überraschenden und idiosynkratischen Aufwärtstendenzen nicht wiederholen und mit der Zeit abnehmen werden. Wir stufen die aktuelle Inflationslage nach wie vor als deutlich besser ein als noch vor 18 Monaten. Die Zentralbanken dürften daher Spielraum haben, um sich von ihrem geldpolitischen Straffungskurs abzuwenden und Zinssenkungen vorzubereiten.
Genau wie die US-Notenbank (Fed) ist auch Western Asset der Ansicht, dass die Inflation im Laufe der Zeit sinken wird. Unterstützt wird diese Einschätzung von zukunftsgerichteten Indikatoren wie den Mietpreisindizes und den Preisen für Gebrauchtwagen. Sie deuten darauf hin, dass die Bekämpfung der Inflation auf einem guten Weg ist. Der Markt preist für 2024 Zinssenkungen der Fed von weniger als 50 Basispunkten (Bp.) ein, die erste Zinssenkung wird für Herbst erwartet. So liegt der Schluss nahe, dass der Markt mit einem vorsichtigen geldpolitischen Lockerungskurs der Fed rechnet. Dies könnte die Inflationstrends beeinflussen.
Marktkommentar:
- Die Inflation sinkt in den USA und auch weltweit konstant, aber ungleichmäßig, während das Wachstum generell robust geblieben ist. Die Zentralbanken haben somit Spielraum für künftige Zinssenkungen.
- In Industrieländern, Schwellenländern und Frontier-Ländern herrscht eine weit verbreitete Disinflation.
- In China herrscht inzwischen Deflation statt Inflation, denn das Land unterstützt seinen Fertigungssektor, um die Exporte anzukurbeln.
- Der US-Konjunkturausblick ist stabil, es wird zwar eine leichte Abkühlung des Wachstums erwartet, aber keine Rezession.
- Die Fundamentaldaten der Unternehmen bieten weiterhin Unterstützung, denn die Gewinnmargen sind hoch, die Schulden steigen kaum und der Fremdkapitalanteil vieler Emittenten außerhalb des Finanzsektors sinkt.
- Wertpotenzial sehen wir beispielsweise im Sektor der mit gewerblichen Hypotheken besicherten Wertpapiere (CMBS) und bei Schuldtiteln aus Schwellenländern, insbesondere in Lateinamerika und Mexiko.
Themen aus der vollständigen Veröffentlichung:
- Da die Disinflation andauert, werden die Zentralbanken die Zinsen anpassen
- Wahlen, Anleihen und weitere Themen: Die Fed in Wahljahren
- Marktanalysen auf einen Blick und Investmentthemen
Definitionen:
Ein Basispunkt (Bp.) ist ein Hundertstel eines Prozentpunkts (1/100 % oder 0,01 %).
Disinflation ist eine vorübergehende Abschwächung der Preissteigerungsrate und bezeichnet Situationen, in denen die Inflationsrate kurzfristig geringfügig zurückgegangen ist.
Industrieländer (DM) bezeichnet Länder, die solide, gut funktionierende Volkswirtschaften haben und daher als sicherere, stabilere Anlagechancen als Entwicklungsländer gelten.
Schwellenländer (EM) sind Länder, deren soziale oder wirtschaftliche Aktivitäten sich in einem Prozess des schnellen Wachstums und der Industrialisierung befinden. Diese Länder werden manchmal auch als Entwicklungsländer oder weniger entwickelte Länder bezeichnet.
WO LIEGEN DIE RISIKEN?
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US-Staatsanleihen (Treasuries) sind direkte Schuldverschreibungen, die von der US-Regierung begeben werden und durch ihre uneingeschränkte Kreditwürdigkeit und Steuerhoheit abgesichert sind. Die US-Regierung garantiert die Kapital- und Zinszahlungen auf US-Staatsanleihen, wenn die Wertpapiere bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Im Gegensatz zu US-Staatsanleihen sind Schuldtitel, die von Bundesbehörden und Gebietskörperschaften begeben werden, sowie damit verbundene Anlagen nicht unbedingt durch die uneingeschränkte Kreditwürdigkeit und Steuerhoheit der US-Regierung abgesichert. Selbst wenn die US-Regierung die Kapital- und Zinszahlungen auf Wertpapiere garantiert, betrifft diese Garantie keine Verluste, die auf einen Rückgang des Marktwerts dieser Wertpapiere zurückzuführen sind.
