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Drei Themen beschäftigen uns heute:

  1. Senkung der Zölle: 2026 könnte das Jahr sein, in dem US-Präsident Trump seine Strafzölle wieder auf einen Basiszoll von 10% senkt. Unter dem Druck der hohen Lebensmittelpreise haben die USA bereits angekündigt, dass die Zölle auf Agrarimporte aus Argentinien und Brasilien reduziert werden. Die Schwellenländer könnten am meisten profitieren, wenn die USA diese zollpolitische Kehrtwende 2026 auf andere Länder ausweiten, denn sie gehören zu den Ländern, die von den am „Tag der Befreiung“ angekündigten Zöllen am härtesten getroffen wurden.
  2. ͏Handelsabkommen zwischen Indien und den USA noch vor Jahresende: Es wird erwartet, dass die USA bis Ende Dezember den Abschluss des Handelsrahmenabkommens („Framework Trade Deal“) mit Indien bekanntgeben werden. Dies dürfte dazu führen, dass die derzeitigen US-Zölle von 50%, die auf Importwaren aus Indien erhoben werden, auf 10% bis 15% sinken. Doch eine Einigung auf das ehrgeizigere bilaterale Handelsabkommen, das eine Senkung der indischen tarifären und nicht tarifären Hemmnissefür US-Agrarexporte enthalten soll., bleibt eine Herausforderung. Neben der Senkung der Hemmnisse für Agrarimporte ist das Ziel des BTA die Erhöhung des Waren-und Dienstleistungshandels zwischen den USA und Indien von 210Mrd.USD im Jahr 2024 auf 300Mrd.USD bis 2030.1
  3. ͏͏Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine: Die Erwartungen hinsichtlich eines Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine sind gestiegen, nachdem der von den US-Unterhändlern ausgearbeitete 28-Punkte-Plan durchgesickert ist. Sollte wirklich ein Friedensabkommen geschlossen werden, dann könnte dies Abwärtsdruck auf die Preise für Energie und Agrarrohstoffe ausüben, da Russland und die Ukraine wichtige Exporteure von Rohöl, Gas, Weizen und Ölsaaten sind. Niedrigere Rohstoffpreise würden sich positiv auf die Inflation in den Industrieländern auswirken und Spielraum für weitere Zinssenkungen im Jahr 2026 schaffen. Dies könnte den US-Dollar zusätzlich schwächen, was wiederum von Vorteil für die Schwellenländer wäre.
     

Ausblick

Chinesische Aktien haben in der letzten Zeit Auftrieb durch die Anti-Involution-Kampagne des Landes erhalten, die darauf abzielt, den Preiswettbewerb und die industriellen Überkapazitäten zu verringern. Im Mittelpunkt der Kampagne, die 2025 offiziell ausgerufen und im selben Jahr noch ausgeweitet wurde, standen das verarbeitende Gewerbe sowie Hochtechnologien. Das Investmentteam traf sich mit Strategieberatern, um weitere Einblicke in diese Reform zu erhalten.

Ein zentrales Ziel der Anti-Involution-Kampagne ist die Stärkung der Innovationskraft. In einem extrem umkämpften Umfeld schmälern Preiskriege und konstante defensive Ausgaben branchenweit die Gewinnmargen, auch die der Marktführer. Die politisch Verantwortlichen bevorzugen eine kleinere Zahl finanziell stärkerer Champions in jedem Sektor gegenüber vielen schwächeren Akteuren, denn so können die führenden Unternehmen ihre Gewinne in Innovationen sowie in Forschung und Entwicklung reinvestieren und auf diese Weise Chinas industrielles Ökosystem stärken.

Diese Zielvorgabe lässt sich nur schwer in messbaren Ergebnissen ausdrücken, denn formelle Maßstäbe gibt es nicht. Verschiedene Indikatoren könnten jedoch aufschlussreich sein. Eine steigende Rentabilität der Branchenführer ist ein Zeichen, ein weiteres ist eine allgemeine Margenverbesserung über ganze Lieferketten hinweg. Eine größere internationale Wettbewerbsfähigkeit würde ebenfalls Fortschritte signalisieren: Wenn chinesische Unternehmen in der Wertschöpfungskette aufsteigen, dann könnten mehr „nationale Champions“ in fortschrittlichen Fertigungsbranchen entstehen. Auf diese Weise würde sich ein Wandel von mengenbedingtem Wachstum zu höherwertigen, innovationsgestützten Angeboten vollziehen. Beispielsweise könnten Auftragsfertiger eigene Technologien entwickeln und E-Commerce-Plattformen könnten in Bereiche wie Cloud Computing expandieren.

Ehrgeizigere Erfolgsmaßstäbe sind längerfristige Verbesserungen des allgemeinen Wohlbefindens, des Verbrauchervertrauens und vielleicht sogar der Geburtenraten. Sie könnten darauf hindeuten, dass der Druck der Involution abnimmt und das Land die wirtschaftlichen Gewinne nachhaltiger aufteilt.

Das Risiko einer weniger erfolgreichen Anti-Involution-Politik könnte Auswirkungen für die Anleger weltweit haben. Der kontinuierliche Gewinndruck und die Fehlallokation von Kapital könnten negative Folgen haben, da China in vielen Lieferketten eine zentrale Rolle spielt. Allerdings ist die Politik der chinesischen Regierung eng mit den nationalen Prioritäten verknüpft. In unserem Investmentprozess für chinesische Aktien wenden wir ein Top-Down-Overlay an, mit dem wir der Bedeutung der politischen Richtung im Land Rechnung tragen. Unsere Fonds für chinesische Aktien bevorzugen zudem die führenden Unternehmen der jeweiligen Branchen, denn diese Unternehmen zeichnen sich auch durch idiosynkratische Wettbewerbsvorteile aus. Vor diesem Hintergrund sind wir der Ansicht, dass die Anti-Involution-Kampagne gut geführten Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen Auftrieb verleihen könnte.

Die Schwellenländer sind keine homogene Gruppe, daher werden sich in der Anlageklasse unterschiedliche Anlagechancen herausbilden. Dank unseres Zugangs zu Branchenexperten, zu den Managementteams der Unternehmen und zu anderen Informationsquellen sind wir in der Lage, optimistische Einschätzungen und Risikoüberlegungen gegeneinander abzuwägen

Marktkommentar: November 2025

Schwellenländeraktien gaben im November 2025 nach. Der Pessimismus hinsichtlich der Chancen einer US-Zinssenkung im Dezember bremste die Performance. Sorgen über die überzogenen Bewertungen von Aktien mit Bezug zum Thema künstliche Intelligenz (KI) setzten die globalen Indizes ebenfalls unter Druck. Der MSCI EM Index verzeichnete im Berichtsmonat eine Rendite von -2,38%, während der MSCI World Index mit 0,31% rentierte.

Die Aktienmärkte der asiatischen Schwellenländer gaben nach; in den meisten Ländern wurden Verluste verzeichnet. In Südkorea und Taiwan ließen sich Technologieaktien von der globalen Stimmung anstecken und verbilligten sich aufgrund von Sorgen über die Aktienbewertungen. In Südkorea wirkte sich zudem die ungewöhnliche Warnung der Aufsichtsbehörde wegen der Kursrally eines Halbleiterunternehmens negativ auf die Aktien aus. In China belasteten die zunehmenden geopolitischen Spannungen, diesmal zwischen China und Japan, den Aktienmarkt.

Indische Aktien verbuchten unterdessen Gewinne. Die Marktstimmung war weitgehend positiv, denn die lokale Inflation nahm ab, es gab ermutigende Fortschritte bei den Gesprächen über ein Handelsabkommen zwischen den USA und Indien und der Ölpreis sank. Außerdem waren die Unternehmensgewinne größtenteils erfreulich, was die indischen Aktien ebenfalls beflügelte.

In den Schwellenländern der Region Europa, Naher Osten und Afrika verzeichneten die Aktienmärkte ebenfalls Verluste und folgten damit dem Trend der globalen Aktienmärkte. Der niedrigere Ölpreis dämpfte die Stimmung der Anleger gegenüber Aktien aus dem Nahen Osten, und die enttäuschenden Gewinne saudi-arabischer Unternehmen bremsten die ohnehin schwache Aktienperformance zusätzlich. Aktien aus Südafrika konnten sich dagegen dem regionalen Trend widersetzen. Sie beendeten den Berichtszeitraum dank der verbesserten Wachstumsaussichten des Landes und einer Aufhellung des fiskalischen Ausblicks fester.

Aktien aus Schwellenländern der Region Lateinamerika verzeichneten insgesamt Kursgewinne. Ein Kursanstieg brasilianischer Aktien unterstützte die regionale Performance. Die unerwartet niedrigen Inflationszahlen für Oktober2025 weckten Hoffnungen aufeinen baldigen Beginn eines Lockerungszyklus. Die jährliche Inflation in Mexiko schwächte sich im Oktober ebenfalls ab und die mexikanische Zentralbank setzte den Leitzins weiter herab. Er liegt nun bei 7,25% und damit auf dem niedrigsten Stand seit Mai2022.



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