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Schon lange vor den beinahe verheerenden Ereignissen in Butler, Pennsylvania, hatte sich die Stimmung im US-Präsidentschaftswahlkampf aufgeheizt. Die (damaligen) Kandidaten der Demokraten und der Republikaner, Joe Biden und Donald Trump, lieferten sich den Umfragen zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Noch lässt sich nicht vorhersagen, was im November passieren wird. Wir wissen jedoch, dass Donald Trump lautstark verkündet hat, welche aggressiven handelspolitischen Maßnahmen er im Falle seines Wahlsiegs umzusetzen plant. Daher ist es ratsam, schon vorab zu analysieren, welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf die Preise von Anlagewerten, insbesondere in den Schwellenländern (EM), haben könnten.

Die beiden Kandidaten stehen für eine ganz unterschiedliche Handelspolitik, die jeweils die Preise von Schwellenländeranlagen beeinflussen könnte. Es kann sein, dass die von Trump vorgeschlagenen Zölle – 10 % allgemein und 60 % auf Importe aus China – nur der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein werden. Klar ist jedoch: Sollte Trump erneut Präsident werden, sind mehr handelspolitische Spannungen zu erwarten als bei einer Fortsetzung der Politik von Joe Biden. Unseres Erachtens würden die Zölle wahrscheinlich (1) die Wechselkurse von Schwellenländerwährungen schwächen (und damit den US-Dollar stärken), (2) höhere Preise für Verbraucher bedeuten und (3) die Margen/Gewinne der Exportunternehmen und Produzenten verringern.

Wir haben bereits zu Beginn des Jahres in einem Blogbeitrag dargelegt, dass die handelspolitischen Ansichten von Donald Trump inzwischen bekannt sind und somit das Überraschungsmoment fehlt, von dem seine früheren spontanen Ankündigungen in den sozialen Medien gekennzeichnet waren. Darüber hinaus haben Regierungen und Unternehmen weltweit nach den Erfahrungen aus der Präsidentschaft Trumps Notfallpläne umgesetzt, in deren Rahmen Störungen des Welthandels und der Lieferketten mit Nearshoring-Strategien begegnet wird. Trotzdem besteht Grund zur Besorgnis. Abbildung 1 zeigt die Renditen von Schwellenländeranlagen und anderen Anlageklassen nach Trumps Sieg bei den Präsidentschaftswahlen im November 2016. Mittelfristige Faktoren könnten solche Schwankungen teilweise ausgleichen, doch wir vermuten, dass die anfänglichen Marktreaktionen in Richtung und Ausmaß denen von 2016 ähneln werden. Angesichts der in den nächsten drei Monaten anstehenden Debatten, Parteiveranstaltungen und Meinungsumfragen zur Präsidentschaftswahl dürfte ein Teil des Trump-Aufschlags bereits in die Anlagewerte eingepreist werden.

Abbildung 1: Marktreaktion auf Trumps Sieg im Jahr 2016

Quelle: Bloomberg. Die Veränderungen beziehen sich auf den Zeitraum vom 31. Oktober bis zum 30. November 2016. Stand: 30. November 2016.

„S&P 500“ steht für den S&P 500 Index; „DXY“ steht für den US Dollar Index; US-Hochzinsanleihen („US HY“) werden durch den Bloomberg US Corporate High Yield Total Return Index Value Unhedged USD abgebildet; EM-Zinspapiere werden durch den J.P. Morgan Government Bond Index-Emerging Markets abgebildet; der UST Index ist der Bloomberg US Treasury Total Return Unhedged USD Index; US-Investment-Grade-Anleihen („US IG“) werden durch den Bloomberg US Corporate Total Return Value Unhedged USD abgebildet; „EMBIG Div“ steht für den J.P. Morgan Emerging Market Bond Index; Schwellenländerwährungen („EM FX“) werden durch den J.P. Morgan GBI-EM Global Diversified FX Return abgebildet. Indizes werden nicht aktiv gemanagt und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Gebühren, Kosten und Ausgabeaufschläge sind nicht berücksichtigt. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein Indikator noch eine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.

Schwellenländeranlagen werden seit Jahresbeginn durch die neuerliche Ausnahmestellung der USA belastet. Sie hat dazu geführt, dass die Zinssätze in den USA – gemessen an der Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen (UST) – um rund 50 Basispunkte (Bp.) gestiegen sind, und bedeutet allgemein Gegenwind für Transaktionen mit Schwellenländeranlagen (Zinssätze, Wechselkurse und Spreads). Als sich die Wachstums- und Inflationsdaten aus den USA allmählich abschwächten (was US-Staatsanleihen stützt und theoretisch sämtliche Risikoanlagen beflügelt), gerieten Carry Trades mit Schwellenländeranlagen durch idiosynkratische Entwicklungen in einzelnen Schwellenländern unter Druck, beispielsweise durch die haushaltspolitischen Sorgen in Brasilien und das überraschende Wahlergebnis in Mexiko. Daher konnten sich die Lokalwährungsmärkte insgesamt nur begrenzt erholen.

Abbildung 2: Wertentwicklung von Schwellenländeranlagen seit Jahresbeginn

Quelle: Bloomberg. Stand: 9. Juli 2024. Die Schwellenländer-Grenzmärkte werden durch den J.P. Morgan Next Generation Markets Index abgebildet; „CEMBI Brd“ steht für Unternehmensanleihen in US-Dollar, die durch den J.P. Morgan Corporate EMBI Broad Diversified Composite Index abgebildet werden; „EMBI Global Div“ steht für den J.P. Morgan Emerging Market Bond Global Diversified Index; „EM GBI“ steht für die Lokalwährungsmärkte, die durch den J.P. Morgan Government Bond Index-Emerging Markets abgebildet werden. Indizes werden nicht aktiv gemanagt, und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Gebühren, Kosten und Ausgabeaufschläge sind nicht berücksichtigt. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein Indikator noch eine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.

Im dritten Quartal sollten sich Carry Trades mit Schwellenländeranlagen erholen können, da die US-Daten eher mit unseren Basisszenarios übereinstimmen und ein günstigeres Umfeld für Carry Trades schaffen. Allerdings könnten die bevorstehenden US-Wahlen die Kurserholung bei Schwellenländeranlagen stören, denn protektionistische Maßnahmen einer potenziellen erneuten US-Regierung unter Trump würden sich negativ auf Schwellenländeranlagen auswirken. Angesichts dieser gegenläufigen Faktoren erwarten wir im gesamten Schwellenländeruniversum attraktive Gesamtrenditechancen, bei denen sich taktische Handelsstrategien auszahlen könnten.



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