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Einleitung

In unserer Publikation „Deep Water Waves1 weisen wir auf mehrere starke, miteinander verbundene und langfristige Faktoren hin, die sich in den kommenden Jahrzehnten deutlich auf die Anlagerenditen auswirken werden. Einer dieser Faktoren ist die demografische Welle. Zu ihren Auswirkungen gehören eine deutliche Alterung der Bevölkerung in einigen Ländern und hohe Geburtenraten und eine junge Bevölkerung in anderen Ländern. In den Ländern, die in der vergangenen Generation für das weltweite Wirtschaftswachstum gesorgt haben, schreitet die Alterung der Gesellschaft schnell voran, woraus sich Herausforderungen hinsichtlich der Produktivität ergeben. Diejenigen Länder, deren Bevölkerung jung ist, haben nahezu ausnahmslos Probleme bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Es fällt ihnen also schwer, die Voraussetzungen zu schaffen, um von dieser jungen Bevölkerung zu profitieren. Dieses Missverhältnis verschärft noch die Auswirkungen der Kombination aus sozialem, wirtschaftlichem, geopolitischem und Governance-Druck.

Dieser Artikel ist von der Publikation „Deep Water Waves“ abgeleitet. Anhand von Länderbeispielen für die vier Phasen der demografischen Dividende werden die jeweiligen Folgen für Wirtschaft, Politik und Investitionen herausgearbeitet. Wir stützen uns dabei auf die Analysen der strukturellen Positionierung von 110 Ländern (aus unserem unternehmenseigenen Country Risk Framework) und skizzieren auf dieser Basis die potenzielle politische Richtung und die Signale, auf die Anleger achten sollten. Die wachsende Nachfrage nach Krediten und ein stärker begrenzter Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten werden in den nächsten 20 Jahren neben den Auswirkungen des Klimawandels eine entscheidende Rolle spielen.

Zusammenfassung

Jedes Land hat aufgrund seiner Geschichte, seiner Geografie, seiner Governance-Strukturen und seiner früheren politischen Entscheidungen eine ganz eigene wirtschaftliche und soziale Struktur. Die demografische Entwicklung hat einen erheblichen Einfluss auf die Politik und kann Regierungen zwingen, einen Kurs einzuschlagen, der kurzfristig Lösungen zu bieten scheint, aber erhebliche langfristige Nachwirkungen hat. Anhand des von der Weltbank entwickelten Konzepts der „demografischen Dividende“ kann die Analyse der strukturellen Vorteile und Einschränkungen eines Landes verfeinert werden. Mithilfe einer derartigen Analyse lassen sich eine Reihe von Maßnahmen herausarbeiten, mit denen die Positionierung eines Landes verbessert werden könnte. Diese Maßnahmen können Signale darstellen, auf die Anleger achten sollten. Außerdem sind wir der Meinung, dass dieser Artikel Anlegern helfen kann, genauere Länderrisikoprämien zu ermitteln.

Die Kernpunkte:

  • Für Anleger sind die demografischen Bedingungen ein wichtiger Faktor des Länderrisikos. Sie können die Produktivität, das Wirtschaftswachstum, die Staatsfinanzen und das Bonitätsrating beeinflussen.
  • Die „demografische Dividende“ ist ein Übergangsphänomen, sie ist nicht wiederholbar. Daher ist Vorbereitung von großer Bedeutung. Wenn schon vorab der geeignete Mix politischer Maßnahmen (Bildung, Gesundheitswesen, Infrastruktur und Governance) gegeben ist, dann können die Vorteile des Übergangs ausgeweitet und verstärkt werden.
  • Wenn die Sterblichkeitsrate abnimmt, dann sind politische Maßnahmen zur Unterstützung der Familienplanung und zur Absenkung der Geburtenraten besonders vorteilhaft. Sie haben zudem positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen und auf ihre Beteiligung am Erwerbsleben.
  • Die Altersstruktur einer Bevölkerung scheint der einflussreichste Faktor zu sein, aber für Regierungen ergeben sich daraus auch Erleichterungen bei der Planung politischer Maßnahmen.
  • Wenn Länder erst einmal von der demografischen Dividende profitieren, dann können sie weiter in ihre wirtschaftliche Entwicklung investieren. Zur Maximierung der Vorteile einer wachsenden Erwerbsbevölkerung und zur Bewältigung des damit verbundenen sozialen Drucks ist es für ein Land von Vorteil, sich für den Handel zu öffnen und flexible Arbeitsmärkte zu haben.
  • Auf die ärmeren Bevölkerungsschichten zugeschnittene Maßnahmen wie Mikrofinanzierungs- und Pro-Inklusions-Initiativen (z. B. „Bolsa Família2) unterstützen die Vorbereitung auf den künftigen Rückgang der Erwerbsbevölkerung.
  • Geoökonomische Zwänge fördern die Rückkehr der politischen Ökonomie, sie erfordern eine Neukonfiguration der Lieferketten und sie führen dazu, dass der Kampf um ausländische Direktinvestitionen mit weniger fairen Mitteln geführt wird.
  • Das Versprechen von Technologien wie der künstlichen Intelligenz (KI) scheint sich vor allem auf die Bereiche in der Pharmabranche und allgemein in der Biotechnologie zu konzentrieren, wo mit Forschung und Entwicklung (F&E) eine Verlängerung des Lebens erreicht werden soll. Das ist unter dem Strich ganz klar positiv, doch Regierungen benötigen Lösungen für andere Herausforderungen, beispielsweise für die Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung bei einer gleichzeitig schrumpfenden Erwerbsbevölkerung.

In diesem Artikel werden die vier Phasen der demografischen Dividende behandelt und vier Länderfallstudien – Angola, Indien, China und Italien – vorgestellt.



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