AUTOREN

Martin Bechtloff, CIIA, CEFA
Vice President, ETF Distribution
Trotz der nach wie vor hohen (wenn auch rückläufigen) Inflation gaben einige Wirtschaftsexperten auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) im Januar vorsichtig optimistische Prognosen für das globale Wachstum ab.
Zunächst einmal haben Anleger die Wiedereröffnung Chinas ungeduldig erwartet. Die (zwar holprige) Wiedereröffnung des Landes konnte einige Ängste an den Märkten abbauen, und die Währung des Landes hat sich erholt. Von November (als China seine strengen COVID-Vorschriften allmählich lockerte) bis Ende Januar stieg der Renminbi um mehr als 7 %, was die Marktentwicklung beflügelte. Im bisherigen Quartal 2023 ist der FTSE China Index um rund 11 % gestiegen.1
Es zeigt sich bereits eine große Divergenz zwischen den Märkten der einzelnen Länder, und das nach einem Jahr, in dem wir ein Delta von 40 % zwischen dem Spitzenreiter Brasilien (+11,8 %) und dem Schlusslicht Südkorea (-28,3 %) feststellen konnten. Frisch aus den Startlöchern des neuen Jahres führte Mexiko die weltweiten Aktienmärkte an. Der stark auf Basiskonsumgüter und Finanzwerte ausgerichtete FTSE Mexico Index kletterte im Januar um mehr als 16 % in die Höhe.2 Am anderen Ende des Spektrums schickten die jüngsten Turbulenzen an den indischen Börsen den Markt auf eine Talfahrt von -4 %.3
Insgesamt zeigen die Anleger jedoch weiterhin großes Interesse an Schwellenländeraktien, was auf die unseres Erachtens attraktiven Bewertungen und die Wahrscheinlichkeit einer Aufwertung der Landeswährungen zurückzuführen ist, die internationalen Aktien Auftrieb verleiht. So ist „Global Emerging Markets Equity“ seit Jahresbeginn, gemessen an den Nettomittelzuflüssen, die beliebteste Assetklasse unter europäischen ETF-Investoren gewesen.4
Internationale Marktentwicklung 2022
| Regionen | 1 Jahr (%) |
| FTSE Latin America RIC Capped Index | 8,52 |
| FTSE Developed Europe RIC Capped Index | -15,77 |
| FTSE Asia ex Japan RIC Capped Index | -18,86 |
| Industrieländer | |
| Italien | -16,22 |
| Frankreich | -13,65 |
| Frankreich | -13,65 |
| Vereinigtes Königreich | -6,91 |
| Australien | -5,45 |
| Japan | -15,80 |
| Schweiz | -18,50 |
| Kanada | -12,15 |
| Schwellenländer | |
| Südkorea | -28,32 |
| Südafrika | -3,93 |
| Mexiko | 2,07 |
| China | -22,17 |
| Taiwan | -27,64 |
| Brasilien | 11,75 |
| Indien | -8,34 |
| Saudi-Arabien | -2,41 |
Quelle: Morningstar Direct; Stand: 31. Dezember 2022 Alle Angaben in USD als Nettorenditen. Die Wertentwick- lung der Vergangenheit ist kein Indikator für die zukünfti- gen Renditen. Indizes werden nicht aktiv gemanagt und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren.
Eine nähere Betrachtung Chinas lohnt sich
Das Weltwirtschaftswachstum mag zwar immer noch gedämpft sein, aber die Wiedereröffnung Chinas stellt einen wichtigen Wendepunkt dar. Angesichts des deutlichen Rückstands im vergangenen Jahr gehen wir nun davon aus, dass die angesammelten Ersparnisse und die aufgestaute Nachfrage der chinesischen Verbraucher die Wachstumsaussichten des Landes anheizen werden, auch wenn den Industrieländern möglicherweise eine leichte Rezession droht. Die Abkehr der Regierung von den Pandemie-Beschränkungen ermöglichte die erste Zunahme von Inlandsreisen seit drei Jahren und ein großes chinesisches Neujahrsfest.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schloss sich in seinem jüngsten Konjunkturbericht den Äußerungen von Davos an und stellte fest, dass die Wiedereröffnung Chinas „den Weg für einen über den Erwartungen liegenden Aufschwung ebnet“. Prognosen zufolge wird das Wirtschaftswachstum in China in diesem Jahr 5,2 % betragen, während in den USA ein Wachstum von 1,4 % erwartet wird. Außerdem wird in dem Bericht für das Jahr 2023 ein globales Wachstum von 2,9 % in Aussicht gestellt, was leicht über der IWF-Prognose vom Oktober liegt. Auch wird darauf hingewiesen, dass es in letzter Zeit keine Ölpreisspitzen gab und dass die Arbeitsmärkte weiterhin recht robust sind.5
Die Anleger konzentrieren sich nun weitgehend auf einen Aufschwung in den Entwicklungsländern. Einigen Schätzungen zufolge werden die Volkswirtschaften der Schwellenländer in diesem Jahr im Schnitt um etwa 3 % bis 4 % wachsen und damit die Entwicklung in den Industrieländern übertreffen. Es besteht ein gewisser Konsens darüber, dass die Inflation weiter zurückgehen wird, wenn der Druck in den Lieferketten nachlässt. Die Anleger dürften in diesem Jahr die Gelegenheit nutzen und sich wieder den unterbewerteten Schwellenländern zuwenden.
Taiwan und Südkorea
Während China sich mit nachhaltigeren Maßnahmen zum Umgang mit COVID befasst und die Talsohle durchschreitet, dürfte ein Ausstrahlungseffekt auf seine wichtigsten asiatischen Handelspartner wie Taiwan und Südkorea entstehen. Beide Länder sind exportorientierte Volkswirtschaften, die an die konjunkturelle Entwicklung der Halbleiterproduktion gekoppelt sind. Die Chipmärkte mussten im vergangenen Jahr tiefe Einbrüche hinnehmen, nun stehen sie offenbar vor einer Trendwende.
Weltwirtschaftsausblick
Die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft, die Industrieländer sowie die Schwellen- und Entwicklungsländer.

Quelle: Internationaler Währungsfonds
Stand: Januar 2023
Es kann nicht zugesichert werden, dass sich Prognosen, Schätzungen oder Hochrechnungen als richtig erweisen.
Als der Handel nach dem Mondneujahrsfest wiederaufgenommen wurde, stiegen die Anleger wieder ein. Der Aktienmarkt Taiwans stieg vom 30. Januar bis zum 3. Februar in US-Dollar gerechnet um rund 6 %, angeführt von Gewinnen im Technologiesektor.6
Die Märkte Südkoreas, die stark auf Schwankungen der weltweiten Rohstoffpreise reagieren, hatten im vergangenen Jahr zu kämpfen, konnten aber im vierten Quartal ein Plus von mehr als 18 % verzeichnen.7 Auf lange Sicht sind koreanische Spitzenunternehmen, die in Branchen wie Automobilbau, Batterien für Elektrofahrzeuge und Speicherchips tonangebend sind, im Wettbewerb gut aufgestellt, um zu wachsen.
Anleger, die eine globale Vermögensallokation vornehmen, könnten die Vorteile von länderspezifischen und regionalen ETFs als Instrumente nutzen, mit denen sie differenzierte Ergebnisse erzielen können. In diesem Umfeld könnte es für viele Anleger von Vorteil sein, kosteneffiziente Anlageinstrumente zu wählen, wie etwa länderspezifische ETFs, die auf eine präzise Umsetzung zugeschnitten sind.
Anleger sollten bei der Länderallokation die folgenden Überlegungen anstellen:
- Fundamentaldaten: die Unternehmen und Branchen der jeweiligen Länder
- Makroökonomische Faktoren: BIP-Wachstum, Geldpolitik, Geopolitik, Demografie
- Neue Themen: eher vorübergehende Trends, die bestimmte Länder begünstigen
Schwellenländer-ETFs von Franklin Templeton
Die bei einer Anlage anfallenden Gebühren sind ein besonders wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines ETF. Unsere passiven ETFs bieten dank unterdurchschnittlicher TERs einfachen Zugang zu verschiedenen Schwellenländern.
Die Kosten (TER) der Franklin-Templeton-ETFs liegen unter dem Durchschnitt der jeweiligen Morningstar- Kategorie

Quelle: Morningstar Stand: 28. Februar 2023
| ISIN | TER | ETF-Typ | Bloomberg Ticker | Zugrundeliegender Index | Ertrags- verwendung | |
| Franklin FTSE Brazil UCITS ETF* | IE00BHZRQY00 | 0,19 % | Physisch nachgebildet | FLXB | FTSE Brasil 30/18 Capped Index | Thesaurierend |
| Franklin FTSE China UCITS ETF* | IE00BHZRR147 | 0,19 % | Physisch nachgebildet | FLXC | FTSE China 30/18 Capped Index | Thesaurierend |
| Franklin FTSE India UCITS ETF* | IE00BHZRQZ17 | 0,19 % | Physisch nachgebildet | FLXI | FTSE India 30/18 Capped Index | Thesaurierend |
| Franklin FTSE Korea UCITS ETF* | IE00BHZRR030 | 0,09 % | Physisch nachgebildet | FLXK | FTSE Korea 30/18 Capped Index | Thesaurierend |
| Franklin FTSE Taiwan UCITS ETF* | IE00CM02H85 | 0,19 % | Physisch nachgebildet | FLXT | FTSE Taiwan 30/18 Capped Index | Thesaurierend |
Die Gesamtkostenquote (TER) eines Fonds spiegelt die Summe der Kosten und Gebühren eines Fonds in Prozent des durchschnittlichen Fondsvolumens innerhalb des jeweils letzten Geschäftsjahres wider. Die laufenden Kosten sind die Gebühren, die der Fonds den Anlegern in Rechnung stellt, um die Kosten für den Betrieb des Fonds abzudecken. Zusätzliche Kosten, einschließlich Transaktionsgebühren, fallen ebenfalls an. Diese Kosten werden vom Fonds abgezogen und beeinflussen die Gesamtrendite des Fonds. Die Fondsgebühren fallen in mehreren Währungen an, so dass die Zahlungen infolge von Wechselkursschwankungen unterschiedlich hoch sein können. Alle Gebühren werden vom Fonds abgezogen und beeinflussen die Gesamtrendite des Fonds.
Sie interessieren sich für nachhaltige Investmentziele? Dann empfehlen wir Ihnen einen Blick auf unseren Franklin MSCI Emerging Markets Paris Aligned Climate UCITS ETF*. Der ETF verfügt über eine TER in Höhe von 0,18 % und ist nach den Zielen des Pariser Klimaabkommens ausgerichtet. Zudem können Sie Klimarisiken in Ihren Portfolios mindern und die Wachstumschancen wahrnehmen, die sich aus dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft ergeben
* Alle Franklin Templeton UCITS ETFs sind Teilfonds von Franklin Templeton ICAV, ein Instrument zur gemeinsamen Vermögensverwaltung, das nach irischem Recht gegrün- det wurde.
Weitere Informationen zu unseren Schwellenländer-ETFs finden Sie hier:
1,2,3 Bloomberg, Stand: 3. Februar 2023. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein Indikator für die zukünftigen Renditen. Indizes werden nicht aktiv gemanagt und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Wichtige Mitteilungen und die Nutzungsbedingungen der Datenanbieter sind unter www.franklintempletondatasources.com verfügbar. 4 Franklin Templeton: Morningstar, alle Rechte vorbehalten; Stand: März 2023. 5 IWF, „World Economic Outlook“, 30. Januar 2023. Es kann nicht zugesichert werden, dass sich Prognosen, Schätzungen oder Hochrechnungen als richtig erweisen. 6 Bloomberg. 7 Morningstar Direct; Stand: 31. Dezember 2022.
